Zur Übersicht

Gastblogger #1 – Ömer Atiker: Texten für Suchmaschinen

Ömer Atiker Aktualisiert am 17. Aug. 2020
MASSIVE-ART-Gastblog-Texten-fuer-Suchmaschinen

Ömer Atiker ist SEO-Experte und Geschäftsführer der ClickEffekt Internet Marketing GmbH – und außerdem Kunde und Partner im SEO Bereich von MASSIVE ART. Er verrät euch, warum sich gute Texte im Web bezahlt machen und wie man einfach besser gefunden wird, von Mensch und Suchmaschine. 

Viel Spaß beim Lesen!

---

Ohne gute Inhalte ist eine Website völlig wertlos. Gute Inhalte sind interessant, relevant oder zumindest amüsant. 
Sie sind attraktiv für Besucher, aber auch für Suchmaschinen. In der ersten von zwei Folgen zeige ich Ihnen, wie Sie gut lesbar für Menschen und Maschinen schreiben.

Das Netz: Mehr Text, als man denkt

Das Netz besteht zu einem Großteil aus Text: Websites, Foren, das Social Web – allen voran Facebook, Twitter und selbst YouTube mit massenhaft Kommentaren.

Prallvolle Websites, so einfach gehts's

Auch auf "normalen Websites" gibt es eine Menge zu lesen. Denn "Text" ist fast alles:

  • Content – der Inhalt, um den sich alles dreht
  • Links – Verlinkungen im Text
  • Navigation – Menüs, Verweise, Infoboxen, usw.
  • URL – auch in der WWW-Adresse stehen wichtige Suchbegriffe
  • Titel – einer der wichtigsten Parameter Ihrer Seite
  • Meta-Tags – Author, Keywords, Description: Futter für die Suchmaschinen
  • Bilder – Schrift in Bildern, aber auch die Alt-Tags und Dateinamen jeder Bilddatei
  • Footer – alles, was ans Ende der Seite verbannt wurde
  • Werbung – Anzeigen und andere Hinweise auf andere Inhalte
  • PDFs – Suchmaschinen können Ihre in Acrobat und Word angebotenen Dateien lesen 
und auswerten

All diese Elemente enthalten Texte, aus denen Suchmaschinen Schlüsse über den Inhalt ziehen. 
Um in Suchergebnissen nach ganz oben zu kommen, müssen Sie bei möglichst vielen Punkten die 
richtigen Hinweise geben.

Besser strukturiert

Online-Dokumente werden ganz anders wahrgenommen als gedruckte Texte. Daher müssen Texte im Web besonders übersichtlich und klar gegliedert sein. Das erzielen Sie mit den folgenden Mitteln:

  • Informationen in Abschnitte aufteilen – kein Textblock sollte länger als fünf Zeilen sein. 

  • Überschriften und Schlüsselbegriffe zeigen deutlich, was im jeweils folgenden 
Abschnitt behandelt wird.

  • Aufzählungen laden zum Lesen ein.

  • Lange Sätze werden online als großes Ärgernis empfunden. 
Besser sind kurze, nicht verschachtelte Sätze von maximal 15 Wörtern.
  • Grafiken und Bilder lockern den Text auf und unterstützen das Lesen visuell.

Gute Texte, bessere Texte

Generell sollten Sie bei allen Texten auf drei Dinge achten:

  • Tonalität
: Nichts schreckt mehr ab als steife Texte. Sie müssen sich nicht anbiedern und Sie müssen Ihre Besucher auch nicht duzen. Aber schreiben Sie kein Beamtendeutsch, sondern etwas, das man gerne liest: Locker, entspannt, im Plauderton – wie bei einem guten Gespräch. 

  • Korrektheit
: Ihre Angaben müssen alle stimmen. Ihre Sätze sollten gut aufgebaut, Ihre Texte als Ganzes 
übersichtlich und gut strukturiert sein. Natürlich sollten Rechtschreibung und Zeichensetzung stimmen. Auch wenn es "nur" digital ist: Diese Texte sind Ihr Aushängeschild – polieren Sie es!

  • Kürze
: Geben Sie sich viel Mühe, Überflüssiges zu streichen. Es ist leichter, zwei Seiten zu texten, als sich auf einer halben Seite auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das ist Arbeit – und die sollten Sie Ihren Lesern abnehmen. Sie werden es Ihnen danken. Halten Sie sich an Tucholskys Ratschlag für gute Redner: "Was gestrichen ist, kann nicht durchfallen." 

Mein Tipp: Lassen Sie Ihre Texte immer von einem sprachbegabten Kollegen redigieren.

Der Inhalt Ihrer Seiten

Wie zu Anfang beschrieben, besteht Ihre Website aus sehr vielen Text-Elementen, die für die Bewertung durch Suchmaschinen eine Rolle spielen. Die Wesentlichen sind:

  1. Überschriften
  2. Fließtext 
  3. Navigation & Verlinkung

I. Überschriften

Jeder Text beginnt mit einer Überschrift. Die erste Überschrift einer Seite fasst knapp den Inhalt der gesamten Seite zusammen. Die folgenden Zwischenüberschriften dienen dazu, den Text zu gliedern – sie beziehen sich auf den jeweils folgenden Absatz.

Anhand der Überschriften entscheidet der Leser beim Überfliegen (Scannen) der Seite, ob sich das Lesen lohnt. Eine falsche Überschrift kann dazu führen, dass Ihre Leser abspringen, bevor sie Ihren eigentlichen Inhalt überhaupt gelesen haben.

Für Suchmaschinen sind Überschriften wichtige Hinweise auf den Inhalt der Seite. Daher sollten die Suchbegriffe auch in den Überschriften auftauchen. Überschriften werden in HTML als Headings formatiert, die Nummerierung entspricht der jeweiligen Ebene: H1 ist die oberste Ebene, H2 die darunter liegende und so weiter. Nicht einfach durchnummerieren, sondern gezielt einsetzen – Sie kennen das vermutlich von wissenschaftlichen oder juristischen Texten:

  • 1. H1
  • 1.1 H2
  • 1.2 H2
  • 2. H1
  • 2.1 H2
  • 2.1.1 H3

Halten Sie sich also an H1 für die erste Überschrift, H2 oder H3 für die folgenden. Die Formatierung sollte von Ihrem CMS vorgegeben sein. Falls sie in der HTML nicht vorkommt, sprechen Sie die Webentwickler darauf an.

II. Fließtext

Neben Titel und Überschrift ist der Fließtext der wichtigste Ort um Schlüsselbegriffe unterzubringen. 
Es handelt sich dabei um den normalen Text, den der Besucher auf der Seite sieht und liest. Die Kunst ist es hochwertige, interessante und gut lesbare Texte zu schreiben – mit Nachdruck auf Ihren Dienstleistungen und Produkten.

Wollen Sie im Google-Ranking wirklich ganz oben gelistet werden? Dann sollten Sie sich klar machen, was das bedeutet: Sie müssen die (aus Sicht von Google) beste Seite im ganzen Internet haben!

Das geht nicht mal eben mit ein paar billig eingekauften Zeilen Text. Sondern mit Inhalt, bei dem Ihre Leser lachen, weinen und mit den Zähnen knirschen. Zugegeben das ist nicht ganz einfach, wenn es um etwas Technisches wie zum Beispiel Schrumpfschläuche geht. Aber die Richtung sollte klar sein. Texte müssen

  • gut lesbar,
  • informativ,
  • inhaltlich korrekt,
  • ansprechend und
  • übersichtlich sein.

Vor allem aber sollte er dem Besucher einen Mehrwert bieten. Etwas Neues vermitteln oder zumindest bestehendes auf besonders gute Art verpacken.

III. Die Länge der Texte

Eine Seite sollte genug Text enthalten – wir gehen von einem Minimum von 300 Worten aus, das entspricht etwa einer ¾ A4 Seite. Aber mehr kann nicht schaden: In einer Analyse von Suchergebnissen wurden Begriffe gefunden, in denen alle Seiten in den Top-10 Ergebnissen über 2.000 Wörter lang waren. Das ist eine Menge Text (etwa fünf Seiten A4!). Also scheuen Sie sich nicht, das Thema umfassend zu beleuchten.

Wichtig ist übrigens, dass Sie mit genügend verwandten Begriffen, Synonymen, Formulierungen und Fragestellungen arbeiten. Dies hilft der Suchmaschine, das Themenfeld genauer einzugrenzen. (Das Stichwort hierzu lautet latente semantische Optimierung / Indexierung.)


Keyworddichte

Wenn Sie zu bestimmten Worten gefunden werden möchten, müssen diese Begriffe natürlich auch im Text vorkommen. Aber verwenden Sie nicht zu viele Wiederholungen der Schlüsselbegriffe, das wäre Spam und kann negative Folgen haben.

Die Keyworddichte (wie oft das Keyword pro hundert Worte Text vorkommt) ist kein wesentlicher Faktor mehr. Ein kürzlich (wieder) populär gewordenes Verfahren – genannt WDF*IDF – beurteilt die Keyworddichte im Dokument im Vergleich zur Häufigkeit in anderen zum Thema bekannten Seiten.

Doch darüber sollten Sie sich nicht den Kopf zerbrechen. Viel wichtiger ist es, viele gute Texte zu erstellen, an denen Sie und Ihre Leser Freude haben. Das bringt mehr, als an Details der Wortdichte zu schrauben.

Navigation und Links

Sie wissen schon: Links sind wichtig. Und wo kriegen Sie am einfachsten Links her? Von Ihrer eigenen Seite! Sorgen Sie für:

  • Eine gute interne Verlinkung: 
Welche Seiten passen thematisch zueinander? Wo sollte ich einen Begriff erklären? Wo gibt es mehr zu einem Randthema? Welche Produkte und Dienste passen zueinander? Leute, die dieses Produkt gekauft haben, kauften auch… . Alles gute Gründe, um einen internen Link anzulegen. Und am schicksten ist es, wenn dieser Link dann noch auf eine elegante URL samt Begriff zielt. 

  • Eine sinnige Navigation
: Die Menüpunkte sollten nicht nur Allgemeinplätze enthalten, sondern sinnvoll erkennen lassen, worum es bei der Zielseite geht. Das hilft den Besuchern und der Suchmaschine. 

Kurzum: Mit internen Links können Sie leicht und zielgerichtet ein paar wertvolle Punkte einstreichen. 
Tun Sie es!

(Bildquelle: © Francemora/iStockphoto)

Ömer Atiker