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Don´t make me think!

Julia Mastrobatista Aktualisiert am 17. Aug. 2020
DON´T MAKE ME THINK!

Es ist ein Klassiker über Web Usability – sofern man das Web mit klassisch in Verbindung bringen mag. Keine 200 Seiten lang, die sich gefühlt wie unter 100 lesen, und für weniger als EUR 25,00 zu kaufen. Jedenfalls ist das aufklärerische Standardwerk von Steve Krug, wie man Navigation, Design und User vereinen kann, so klar und leicht verständlich geschrieben, dass es sich für jeden zur Information und Inspiration lohnt. Es gibt klare Anweisungen und Anregungen, um:

  • (s)eine bestehende Website in ihrem Funktionieren (besser) zu verstehen
  • ein neues Website-Konzept umfassend vorzubereiten
  • den Mehrwert einer gut aufgebauten Website zu würdigen
  • Design, Technik und Inhalt gleichberechtigt zu behandeln

1. Don´t make me think

Das Gesetz ist selbsterklärend: Alles, was den User auf einer Website zum Nachdenken zwingt, kann optimiert werden. Das Gesetz gilt nicht nur für Inhalt oder Technik, sondern in erhöhtem Maße für Design. Schließlich ist der Screen ein einziges Bild, das sich aus Elementen, die wiederum in Bildern gefasst sind, zusammensetzt, man sagt wohl schlicht „Webdesign“ dazu.

2. Wie wir das Web wirklich nutzen

Diese Aussage sollte sich jeder als Leitfrage stellen. Dann wird sehr schnell klar, dass Unklarheiten und Irritation deswegen entstehen, weil die Vorstellung, wie der User eine Website nutzen sollte, nicht dem tatsächlichen User-Verhalten entspricht. Es ist der Irrglaube, der User sei für das Webdesign da – dabei verhält es sich umgekehrt: das Webdesign ist für den User da. Und wenn das Webdesign den User frustriert, dann wird der User die Website verlassen.

Um der User-Gewohnheit entgegen zu arbeiten, sollte beachtet werden:

  • User lesen keine Seiten, sondern überfliegen nur
  • User wägen nicht Link für Link ab, sondern testen das Angebot eher willkürlich
  • User wursteln sich durch, weil alles andere zu viel Zeit in Anspruch nimmt

4. User schätzen eine gedankenlose Auswahl

Erstaunlicherweise beschreibt Krug aus seinem reichen Erfahrungsschatz, dass nicht die Anzahl von Klicks zum Ziel für den User entscheidend ist, sondern die Logik, also der Aufbau der weiterführenden Klicks. Je logischer und je weniger Denkaufwand, desto geringer die Frustration.

5. Nutzlose Wörter weglassen

Allein aus der Tatsache, dass der Platz auf dem Screen begrenzt ist und die Elemente auf dem Screen eher größer als kleiner in ihrer Darstellung ausfallen, kann nur zu dem einen Schluss führen, kleine, umständliche Wörter zu eliminieren.

6. Das Design der Navigation

Die Navigation muss vor allem eines: dem User die Sicherheit und die Gewissheit vermitteln, dass er weiß, wo er ist und wo er auf der Website hingelangen kann. Dieses Kapitel beschildert Krug eindrucksvoll mit Beispielen, was User wie schnell frustriert, und jeder kann sich dabei wiedererkennen. Gleichzeitig verblüfft Krug, wie geringfügige Veränderungen den User zufriedenstellen könnten.

7. Die Homepage lässt sich nicht kontrollieren

Im siebten Kapitel zeigt Krug geradezu lehrbuchartig, was für ein leistungsstarkes Instrument die Homepage sein kann. Und genau aus diesem Grund gibt es auch immer ein Element, das beim User ein nicht erklärbares Klick-Verhalten hervorrufen kann...und weil User willkürlich klicken. Besonders spannend sind Krugs Ausführungen, wie Botschaften in Text, Design und Position verständlich und eindeutig vermittelt werden: Botschaften sind Webformen, Texte halten auf.

8. Streitereien um das Webdesign und die Usability

Viele Köpfe, viel Austausch oder viele Meinungen, viel Widerstand. In Projektteams wird über die Frage von Usability zumeist viel zu lange je nach persönlicher Vorliebe diskutiert, die je nach Abteilung – Design, Marketing, Entwicklung – unterschiedlich ausfällt anstatt einfach einen Usability-Test durchzuführen.

9. Usability-Tests

Krug rät, von Anfang an zu testen. Mit wenig Aufwand und am besten mit genauso unvorbereiteten Usern, so wie spätere User unvorbereitet auf die Website stoßen. Mit begleitenden Tests lassen sich bessere Ergebnisse erzielen als mit einem einzigen Abschlusstest. Wer wissen will wie, schlägt es hier bei Krug einfach nach.

10. bis 12.

Krug rät, von Anfang an zu testen. Mit wenig Aufwand und am besten mit genauso unvorbereiteten Usern, so wie spätere User unvorbereitet auf die Website stoßen. Mit begleitenden Tests lassen sich bessere Ergebnisse erzielen als mit einem einzigen Abschlusstest. Wer wissen will wie, schlägt es hier bei Krug einfach nach.

Quasi Erinnerung ...

Krug zu lesen lohnt sich alleine schon deswegen, weil es einen an die eigenen Surfanfänge zurückführt, quasi Erinnerung und somit doch als Klassiker zu bezeichnen.Viel Vergnügen!

Julia Mastrobatista
Projektmanagerin & Online-Redakteurin